ARBEITSAMT

Herr U beim Arbeitsamt
Etage 2, Zimmer 213
Termin: Freitag, der 13.

Beamter:
Was wollen Sie?

Herr U:
Ich will etwas leben. Äh wovon leben.
Ich bin demokratisch tolerant und akzeptiere alle, die mich nicht in meinem Weg beschränken.
Insofern ich in Ruhe gelassen werde und meine Gedanken unausgebeutet ausgesprochen werden können
und sich Leute verbinden, die dem Zeitgeist hinterherrennen, kann ich von persönlicher Interdisziplin ausgehen.

Kommentar:
Diktatur der Freiwilligkeit
Welche Zwänge bestimmen Ihren freien Willen?


Beamter:
Sie müssen sich hier eintragen. Zu welcher Schichtung gehören Sie?
Gehören Sie zu denjenigen, die sich die Jobs aussuchen können?
Äh, haben Sie überhaupt die Möglichkeit einen Job zu finden? Realistisch gesehen?
Ich muss Sie noch eins fragen:
Sind sie marktfähig?

Herr U:
Ja. Nein.

Beamter:
Gut.
Ist mir egal. Wir müssen natürlich noch probieren Sie von der Statistik rauszuhalten als Arbeitsloser.
Mmh ... da gibt`s verschiedene Möglichkeiten ...

Herr U:
Wir müssen ...

Beamter:
Genau. 
Hätten Sie Interesse eine Ich-AG zu gründen?
Es gibt da viele Vor- und Nachteile. Mmh, ich würde aber sagen, daß die Vorteile überwiegend überwiegen.
Sie müssen ...

Herr U:
Na wa, was ... was passiert denn jetzt?
Ja ja, ich mach.

Beamter:
Sie müssen.

Herr U:
Ach so.

Beamter:
Mmh, das führt zu früherem ... Äh.
Sie müssen, Sie müssen.
Sie schauen weg, ich muss hier noch eine Frage beantworten.
Welche Fähigkeiten haben Sie?
Sie schauen weg, wo es gerade interessant wird.
Sie müssen sich jetzt konzentrieren, auf eine Sache, die Ihrer Ausbildung zugute kommt.
...
Wird es wichtig sein, dass Sie auch Lust dazu verspüren.
Hier haben Sie einen Antrag auf Lustverspürung.