moorbetten

 

Zwischen den staubig trüben Hauswänden
Dieser braun verlorenen Gassen
Wo sich es zu Dröhnendem staut
In unseren Ohren dumpf

In diesem Strassenteppich gewebt
Fiebriger Augen Rausch
Welcher sich zwischen den Wänden türmt
Da nun hausen wir
Die wir dachten dass wir ein Besseres
Untergebracht zu werden
Sind

Nichts sind wir mehr
Als die sich in die Schlange reihen
Mit den ebengleich freundlich Wartenden
Die auf ihr Fressen stehn

Was war zu sehen
Unter diesen grauen Himmeln heut:
Vielleicht in den bepissten Büschen
Wo die Pfandflaschen vermutet
Ein Groschen sich hat verirrt
Den der Balkanmann aufspürt
Der aus der Hosentasche eines polnischen Streichers
Gefallen vielleicht

Und was soll noch gesehen sein
In diesem Ende dieser Welt
Wo sich die Enden der Welt
In ihr Einsames vereinen
Oh bittersüßer Untergang einstiger Stärke
Wenn der Rost auf den Blechen schleicht

Zwischen rauchenden silbrigen Schloten
Die graue schnelle Dämpfe spein
Und da aus Ferne ein Surren ist
Von den Tankern der Welt
Die runduhrherum mit Waren beladen

Und an den Rändern der Routen
Wo wir mit unsrem Van durchziehn
Wir
Die wir denken gesehen zu haben
Die dritte Welt
In diesen fiebrigen Augen
Hier zu Hause gefunden

Verottet umkreist es uns hier
Wie eine dreckige Hur
Die durch 12 Hungrige in 4 rattigen Stunden bestiegen

Und so liegen wir des Nachts
Nebeneinander wie die Ölsardinen
In einer fauligen Kammer
In Betten nebeneinander
Die ausnahmsweise gut
Und das Schnarchen der Monteure unsere Träume zerreist

Oh du Schlaf
Zwischen den Zeilen
Deren Worte uns keinen Sinn

Backsteine sind
Die man an unsere Köpfe heftet
Die zu werben wir trötende Arme kreisen
Oh Leben das du uns wieder ein Sinnloses offenbarst 

Doch wir wissen:
Am Ende des Damms
Am Ende des grünen Wegs
Wo die 30er Zone aufhört
Und am Tresen ein Abgefucktes
Uns abzuziehen bereit
Und dort sitzend geisterhaft
Diese von Heimat entfernte Frau
Durch die heut kein Stöhendes mehr dringt
Uns die Baracken der Nomaden zeigt

Dort wissen wir nun
Wird auch unser Ende sein
Von wo wir
Zurück in die reichen Taschen greifen
Oder sehnsuchtsvoll in die Bäume und unsre Horizonte sehn
Oder mit 75 bei 50 erlaubt
Durch die Kurven dieser einstmals grossen Stadt
Zu entfliehn durch falsche Navigationen
Durch die Mischung dieser nimmersatten Mäuler
In zirkelstumpfen Kreisen unsere Linien ziehn