unter stricherjacken stechen schon stumpfe messer
im kräftigen wurfrotzen übt sich der bahnsteighustler
durch übergang von wortschlitz zu stechwitz nach spritzendrück
bis im endlosen kreisverkehr die strassenmembran erscheint
im hauseingang drückt spritzhitze wärmetunnel
womit die verkaufsmission verglücklicht
und durch des kaisers drehrad
die polnischen bleichen schnorrer schleichen
vorbei am checker der sie alle kennt
kurwa: ihre pfandflaschentaschen klingen in ihnen
wie katholische messen zu kinderzeiten
zittrige magergesichter glotzen um pfeiler mit junkyhektik
sie missen ihre spritzen und der ticker steht doch vorn
am gemüsestand liegen 347 orangen
jetzt nur noch 346
als die treppen runter die einsatztruppe
17 mal gerufen in drei stunden auf den bahnsteig stürmt
und vom wedding einfährt das 6 wagen-glück
O, tunnelgeruch / der uns alle eint
in der dunkelgelben pissfütze spiegelt sich
die flackernde neonlampe 24/7
weiss grau weiss grau trennstrich zum gleis
zwei fortgeschrittene langfinger laufen zirkelrunden
und schleifen an blaukacheln sich
treppe hoch und runter bis schichtende
und 6 Meter weiter die sicherheitsfachleute am gähnen
8.50 tarif schichtbeginn
O, verbrannter gummigeruch des wegquietschenden 7ers
der in den ubahn-eingang kriecht
mischwind aus chemopisse und abgenutztem pimmelhut
der jackson pollock gleich sich auf dem grauboden wälzt
oh schienenfett auf öligem grauholz
und graugetarnte maus im gleisbett
Die von allem am meisten weiss
O, Kotti, o grau
Und nach einer weile
wenn wir aus den schächten am kotti
in die weisse ernüchterung steigen
oder in eine dunkelorangene spielothekennacht
an deren ende wir kurz mal verweilen
oh stickerkrieg an laternenverzweiflung
die einsamen haben ihren seelen verklebt
und an der ecke vorm kaisers
wo sich die pfandheere stauen
simuliert der strassenmusikant ruhe und frieden
bitteschön kotzen kottischön
und drüber im betonbunker werden stylige longdrinks
an die kinderlosen serviert